1959 – 40 Jahre Preußen Merchweiler
„Der Sport-Verein Preußen 1919 Merchweiler begeht in der ersten Augustwoche sein 40-jähriges Bestehen. Ich freue mich, aus diesem Anlaß dem Verein, der den Namen der Gemeinde über die engeren Grenzen hinaus bekannt gemacht hat, für die bisherige Pionierarbeit am Aufbau des Sportes zu danken. Damit verknüpfe ich die Hoffnung auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit im Dienst an unserer Jugend!“
Hermann Neuberger
* 12.12.1919 Völklingen † 27.09.1992
Vizepräsident FIFA 1974-1992
Präsident DFB 1975-1992
Präsident Landessportverband (August 1959)
Vor dem ersten Weltkrieg bestanden in unserer Region bereits eine Reihe von Clubs: Germania 1912 Göttelborn, SV Holz 05, Hellas 05 Bildstock, Kerpen 09 Illingen, Germania 07 Elversberg, Viktoria 05 Quierschied, Viktoria 1912 Hühnerfeld, Teutonia 05 Dudweiler, SC 07 Heiligenwald oder VfR 08 Schiffweiler.
Die Clubs waren im Süddeutschen Fußball-Verband e.V. organisiert. Die Saar-Vereine waren im Bezirk Rheinhessen-Saar zusammengefasst, Viktoria im Ostsaar-Gau dem Saar-Blies-Kreis zugeordnet.
Die höchste Spielklasse war die Kreisliga, darunter A- B- und C-Klasse. Der Deutsche Meister wurde aus den Regionalmeistern in einer KO-Spielrunde ermittelt.
Die Deutschen Spitzenmannschaften dieser Zeit waren der FC Nürnberg und die SpVgg Fürth. Im Saargebiet waren dies Borussia Neunkirchen, Saar 05 und der FV Saarbrücken.
In Deutschland gab es rund 4.500 Vereine, die im DFB organisiert waren (heute 25.000).
1920 waren die Regeln schon sehr nah an dem, was wir heute kennen. Es gab ein rechteckiges Spielfeld mit Mittelkreis, und jede Mannschaft hatte 11 Spieler. Es gab organisierte Schiedsrichter.
Die Ausrüstung der Spieler und die Eigenschaften des Spielballes wurden genormt.
1919/20
Gründung „Fußball-Club Viktoria Merchweiler“
Zu den Pionieren des Fußballspiels in Merchweiler zählten: Josef Michaely, Lorenz Grewenig, Ludwig Schaumlöffel, Johann Poitiers, Eugen Poitiers, Willi Poitiers, Peter Stahl, Hein Petry, Rudolf Platte, Max Platte.
Der Vereinsrechtliche Gründungsakt wurde wie folgt überliefert:
„August 1919 – Auf Initiative des späteren Präsidenten Ferdinand Thull fand im Lokal Enderlein „Komberch“ (Eisenbahnstrasse 7) die Gründungsversammlung des „Fußball-Club Viktoria Merchweiler“ statt. Eine Vereinssatzung soll erarbeitet werden, eine geeignete Spielfläche wird gesucht und der Verein soll zum Liga-Spielbetrieb angemeldet werden.
Der Verein wird im August 1920 beim Süddeutschen Fußball-Verband e.V. als Mitglied Nr. 2272 zum Spielbetrieb angemeldet.“
Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 09.09.1921 (Vereinsregister Seite 307-313) als Fußball-Club Viktoria 1920 Merchweiler e.V. mit Hinweis auf den 30.03.1920 als urkundliches Gründungsdatum.
Die Vereinsfarben waren „blau-weiß“, als Spielfeld wurde ein Wiesengelände vor dem damaligen Wirtshaus Woll (damals Ludwigstrasse, heute Peter-Wust-Straße) von Familie Krämer angemietet.
Dem Gründungs-Vorstand gehörten nach der Satzungs-Urkunde an:
- Eugen Poitiers, 1. Vorsitzender
- Friedrich Enderlein, 2. Vorsitzender
- Ludwig Schaumlöffel, 1. Schriftführer
- Eduard Ehrlich, Kassierer
- Johann Poitiers, 1. Spielführer
In der ersten Mannschaft spielten damals: Johann Poitiers, Eugen Poitiers, Willi Poitiers, Lorenz Grewenig, Josef Michaely, Felix Kirsch, Jakob Hoffmann, Ludwig Schaumlöffel, Hein Petry, Peter Stahl, „Sissi“ Daverio, Heinrich Beck.
FC Viktoria Satzung
– Original –
FC Viktoria Satzung
– Maschinenschrift –
1920/21
Gau Blies; Kreis Saar-Blies; Bezirk Rheinhessen-Saar
C-Klasse [Level 4]
1920 Gründung „Hellas“ und Fusion mit „Viktoria“
Am 01.08.1920 entstand ein zweiter Fußballverein in Merchweiler. 35 Mitglieder bei der Gründungsversammlung im Lokal Baltes (Schwan) gaben sich den Namen „Sport Klub Hellas“. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 13.10.1920 ( Vereinsregister Seite 300-304).
Hellas nahm zunächst nicht am Liga-Spielbetrieb teil. Gespielt wurde im Merchtal auf der Gänseweide, später auf dem heutigen Rathausgelände.
Dem Hellas-Vorstand gehörten laut Urkunde an: Edmund Boussard (1. Vorsitzender), Albert Altmeier (2. Vorsitzender), Johann Kirsch (Schriftführer), Paul Meiser (Kassierer), Anton Stahl (Beisitzer).
Bereits ein halbes Jahr später am 11.11.1920 fusionierten beide Vereine als „Sportverein Viktoria“.
Der neue Vorstand stellte sich wie folgt zusammen
- Ferdinand Thull, 1. Vorsitzender
- Edmund Boussard, 2. Vorsitzender
- Johann Kirsch, Geschäftsführer
- Rudolf Platte, Schriftführer
- Max Platte, Kassierer
- Felix Kirsch, Unterkassierer
- Eugen Poitiers, Beisitzer
- Jakob Hoffmann, Beisitzer
- Fritz Keil, Spielausschuss
Völkerbund
Das ganze geschah in bewegten Zeiten. Am 27. Februar 1920 trat das Saargebiet als Folge des 1. Weltkrieges unter die Verwaltung des Völkerbundes. Im Artikel 49 des Versailler Vertrages war festgelegt, dass nach 15 Jahren (1935) die Saarländer in einer Volksabstimmung darüber entscheiden sollten, “ unter welche Souveränität sie zu treten wünschen „. (Foto: Landesarchiv Saarland)
1921/22
Gau Blies; Kreis Saar-Blies; Bezirk Rheinhessen-Saar
C-Klasse [Level 4]
Die Dachorganisation des Ligaspielbetriebes war der Süddeutsche Fußball-Verband.
Die Kreisliga war die höchste Spielklasse des Verbandes, darunter gab es die A- B- und C-Klasse.
Der Verband war ab 1920 in 10 Kreise gegliedert, deren Meister um den Titel des Süddeutschen Fußball-Meisters spielten, welcher wiederum um die Deutsche Meisterschaft spielte.
Die Viktoria war dem Bezirk Reinhessen-Saar zugeordnet, also dem Ostsaar-Kreis.
[Quelle: www.sueddeutsches-fussballarchiv.de/]
1922/23
Gau Blies; Kreis Saar-Blies; Bezirk Rheinhessen-Saar
C-Klasse [Level 4]
Nachdem man das Gelände in der Ludwigstrasse aufgeben musste, fand die Viktoria am Nusswäldchen einen neuen Sportplatz, allerdings auch nur ein Provisorium.
Viktoria konnte zum Abschluss der Saison 1922/23 die erste Meisterschaft verbunden mit dem Aufstieg in die B-Klasse verbuchen.
Der erste Erfolg in der noch jungen Vereinsgeschichte.
(Foto: Spiel der Auswahl Saar-Mosel gegen Saar-Blies in Trier)
Meistermannschaft der Viktoria 1922/23
100-Tage-Streik der Bergleute
Von Februar bis Mai 1923 streiken 70.000 Bergleute an der Saar.
Am 7. Februar 1923 marschierten französische Truppen auch im Saargebiet ein, um die Gruben zu besetzen und den Betrieb so gut wie möglich aufrecht zu halten. Die Bergleute waren sich in ihrem Widerstand einig, doch es gab auch Streikbrecher, die unter dem Schutz französischer Soldaten mit aufgepflanzten Bajonetten zu den Gruben geleitet werden mussten.
Die von den Gewerkschaften für „Notdienste“ untertage geschickten Bergarbeiter verweigerten teilweise den Einsatz, um nicht als „Vaterlandsverräter“ dazustehen. Ein erster großer Erfolg für die nationalistische Einheitsfront im Saargebiet, die erstmals klare Konturen angenommen hatte. Die antifranzösische Aufbruchstimmung hatte jetzt auch die Kernschicht der Arbeiterschaft erfasst.
Die Weichen für den großen Sieg der „Heim-ins-Reich“-Bewegung bei der Volksabstimmung im Januar 1935 wurden nach Einschätzung vieler Historiker somit bereits 1923 gestellt. (SZ 23.04.2012)
1923/24
Gau Blies; Kreis Saar-Blies; Bezirk Rheinhessen-Saar
B-Klasse [Level 4]
1923 Sportplatz „Im Solch“
Eine gut gelegene Spielstätte musste gefunden werden, auf dem man erfolgreich Fußball spielen konnte. 1923 stellte die Gemeinde ein Waldgelände
Im Solch (heute Wasgau Markt) zur Verfügung, dass zunächst mit vereinten Kräften in 4 Monaten abgeholzt werden musste.
Am 29. Juli 1923 veranstaltete die Viktoria einen „Fußballwerbetag“, an dem der neue Sportplatz festlich eingeweiht wurde.
Im August 1923 konnte das erste Punktspiel auf dem neuen Sportgelände ausgetragen werden.
Eine Änderung gab es 1923 im Ligasystem.
Durch die ständig wachsende Zahl der neu gegründeten Vereine wurde als höchste Spielklasse die Bezirksliga anstelle der Kreisliga eingeführt.
Sportplatz "Im Solch" - Einweihung
Mannschaft 1924
Richard Nicklas, Franz Zippel, Ferdinand Beuren, Martin Schirra, Hermann Enderlein, Ludwig Schaumlöffel, Baus, Felix Kirsch, Arthur Dörr, Bernhard Schmitt, Heinrich Lukas, Eduard Schlaucher, Hugo Enderlein
1924/25
Gau Blies; Kreis Saar-Blies; Bezirk Rheinhessen-Saar
B-Klasse [Level 4]
1925 Die schwarze Elf der Viktoria
Aufgrund einer Aufstockung der Liga konnte Viktoria in der B-Klasse verbleiben.
Der Verein hatte jetzt damit zu kämpfen, dass viele Mitglieder nach Amerika auswanderten. So mussten die jungen Spieler (15 bzw. 16 jährige Spieler) in der ersten Mannschaft ran. Der Mythos der „Schwarzen Viktoria“ entstand.
Der Sportplatz „Im Solch“ wurde in den 1920er Jahren immer öfter zum Streitpunkt zwischen Vereinen im Hinblick auf die Nutzung und Instandhaltung des Geländes. Pächter waren die Viktoria und der Turnverein Merchweiler, die gemeinsam eine Arbeitsgemeinschaft zur Organisation rund um den Sportplatz bildeten. Die sportlichen Aktivitäten beider Vereine waren allerdings schwer unter einen Hut zu bekommen.
Zudem entstanden neue Sportvereine, die eine Nutzung des Sportgeländes ebenfalls für sich beanspruchten. Nicht selten musste die Gemeinde schlichtend eingreifen, doch eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung war nicht in Sicht.
Die "Schwarze Viktoria"
1925/26
Gau Blies; Kreis Saar-Blies; Bezirk Rheinhessen-Saar
B-Klasse [Level 4]
Der Verein meldet:
– 45 aktive Spieler (2 Mannschaften)
– 30 Jugendspieler (2 Mannschaften)
– 30 Schüler (2 Mannschaften)
– keine AH
– 20 passive Mitglieder
(125 gesamt)
(Hintergrundfoto: Viktoria zu Gast in Heiligenwald)
1926/27
Gau Blies; Kreis Saar-Blies; Bezirk Rheinhessen-Saar
B-Klasse [Level 4]
1.Mannschaft 1927
(Hintergrundfoto: Spiel in Marpingen – Merchweiler gestreifte Trikots)
Spieler: Jakob Fuchs, Franz Zippel, Heinrich Lukas, Hugo Enderlein, Hermann Enderlein, Ludwig Schaumlöffel, Paul Meiser II, Martin Schirra, Bernhard Schmitt, Felix Kirsch, Eduard Schlaucher
1927/28
Gau Blies; Kreis Saar-Blies; Bezirk Rheinhessen-Saar
B-Klasse [Level 4]
Spieler der 1. Mannschaft 1927/28:
Jakob Fuchs, Paul Meiser II, Viktor Ripplinger, Martin Schirra, Hugo Enderlein, Felix Kirsch, Oskar Nicklas, Robert Meiser, Bernhard Schmitt, Eduard Schlaucher, Theo Ripplinger
Änderung auf Verbandsebene: Am 13. November 1927 wurde die Fusion mit dem Süddeutschen Verband für Leichtathletik beschlossen.
Der neue Name des Verbandes lautete Süddeutscher Fußball- und Leichtathletik-Verband.
(Hintergrundfoto: Viktoria zu Gast in Forbach)
1928/29
Gau Blies; Kreis Saar-Blies; Bezirk Rheinhessen-Saar
B-Klasse [Level 4]
Meister der B-Klasse
1928 ist Fußball in Merchweiler populär geworden. Zwischenzeitlich hat der Verein 225 Mitglieder und kann als Meister der B-Klasse in die A-Klasse aufsteigen.
Nach der Meisterschaft in der Gruppe 4 musste eine Entscheidungsrunde der Gruppenmeister (Kerpen Illingen, SV Ottweiler, VfB Theley, Viktoria Merchweiler) mit Hin- und Rückspiel vom 07.04. bis 12.05.1929 ausgetragen werden. Als Favorit gehandelt stieg die Viktoria in die Runde ein und konnte nur einen Punkt aus 6 Spielen erzielen. Aufgrund der Neugliederung des Verbandes und der Zuordnung zum Kreis Mittelsaar Gruppe Fischbach kann Merchweiler trotzdem als Meister in der A-Klasse spielen.
Im gleichen Jahr erreicht die Jugendmannschaft die Kreismeisterschaft. Diese Erfolge ließen in der Gemeinde aufhorchen. Immer mehr Merchweiler Bürger wollten die Spiele besuchen. Viele Männer, die sich bislang passiv dem Treiben um den Fußball verhalten hatten, konnten als Freunde des Sports gewonnen werden.
Aus dieser Zeit darf eine Name eines Mannes nicht unerwähnt bleiben, der sich besondere Dienste um den Sport erworben hat. Emil Weiler, der den Vorsitzenden Ferdinand Thull in seiner Arbeit unterstützte, erteile theoretischen Fußball-Unterricht und war am inneren Aufbau des Vereins maßgeblich beteiligt.
Zum Vorstand gehörten damals:
- Ferdinand Thull, 1. Vorsitzender
- Alois Alger, 2. Vorsitzender
- Robert Meiser, Geschäftstführer
- Felix Kirsch, Schriftführer
- Josef Mebs, Kassenführer
- Emil Weiler, Ratsmitglied
- Fritz Keil, Spielausschuß
- Eugen Poitiers, Spielausschuß
- Andreas Mailänder, Spielausschuß
Meistermannschaft:
Jakob Fuchs, Paul Meiser, Viktor Ripplinger, Martin Schirra, Hugo Enderlein, Felix Kirsch, Oskar Nicklas, Robert Meiser, Bernhard Schmitt, Eduard Schlaucher, Theo Ripplinger
2. Mannschaft 1928
v.l.n.r.: Albert Grewenig, Hartzheim, Hein Petry, Paul Betscheider, Erwin Kleer, Lorenz Grewenig, Reinhard Kirsch, Kessler, Kleer, Hubert Schumacher, Eugen Poitiers, Emil Guckert | Ewald Engel, Franz Walz, Heinrich Schneider
Kreis-Jugendmeister 1929
v.l.n.r.: Meiser, Detemple, Meiser, Zeller, Baltes, Bethscheider, Guckert, Schreiner, Kuhn, Kirchner, Meiser, Nicklas, Klecz, Jung
1929/30
Gau Fischbach; Kreis Mittelsaar; Bezirk Rhein-Saar
A-Klasse [Level 3]
Die andauernde wirtschaftliche Krise und die damit einhergehende Arbeitslosigkeit großer Teile der Bevölkerung liegt wie ein bleiernes Tuch über der Gesellschaft. Die Unzufriedenheit und der Frust der Menschen entlädt sich allzuoft auf den Sportplätzen.
Im ersten Jahr in der A-Klasse wechselten die Viktorianer in den neu gegründeten Gau (Gruppe) Fischbach. Der Klassenerhalt war das Ziel und wurde erreicht.
1930 - "Unnerdorfser Buwe"
1930 – „Unnerdorfser Buwe“
Oben v.l.n.r.: Hans Martin, Leo Rodner, Alois Penth, Edgar Busse, Alban Ziegler
Mitte v.l.n.r.: Emil Bossong, Kunibert Dörr, Erhard Meiser
Unten v.l.n.r.: Alfons Zimmer, Heinz Ehrlich, Erich Eisenbeis
1930/31
Gau Fischbach; Kreis Mittelsaar; Bezirk Rhein-Saar
A-Klasse [Level 3]
Die Viktoria schließt die zweite Saison in der A-Klasse auf dem 3. Platz ab.
Gegen die Wertung des Spiels gegen den FC Neuweiler wurde Protest eingelegt, daher fehlen die Punkte in der Tabelle.
Das letzte Saisonspiel verloren die Viktorianer in Schnappach mit 3:1.
Zum Auswahlspiel A-Klasse gegen B-Klasse wurden eingeladen: Franz Walz, Eduard Schlaucher, Hugo Enderlein und Hubert Schumacher.
Zum Vorsitzenden des Blies-Pfalz Kreises wurde erneut Alois Alger gewählt.
1931 – Die „Preußen“ werden im Kaisersaal gegründet
Soweit so gut, könnte man sagen. Wie geht es nun weiter?
Sportliche Erfolge sind da, aber der Verein hat noch keine dauerhafte Heimstätte, in der nun einmal der Verein „lebt“. Dazu die ständigen Kompromisse bezüglich der Nutzung.
Immerhin gab es bis zu 3 aktive Mannschaften und den Jugendspielbetrieb.
Es gab offensichtlich Vereinsmitglieder, die sich mit den Gegebenheiten im Solch nicht zufrieden geben wollten.
Der Platz war zu klein und am Ende eine schiefe und holprige Wiese.
Eine Fläche in der Ortsmitte bot sich an. Die Gebrüder Jochum wären bereit, das Gelände hinter dem Kaisersaal auf Mietbasis zur Verfügung zu stellen.
Diese Sportplatz-Frage spaltete den Verein. Eine Gruppe „Viktorianer“ um Ferdinand Thull und Reinhard Kirsch griffen diese Gelegenheit auf und begannen damit, das Gelände für den Spielbetrieb herzurichten.
Gleichzeitig wurde der Sport-Club Preußen im Kaisersaal ins Leben gerufen. (Vorstand: Ferdinand Thull, Reinhard Kirsch, Felix Neufang, Felix Kirsch, Peter Baltes, Anton Stahl)
Auch mit diesem Sportgelände, daß man sich zunächst wieder in mühevoller Arbeit herrichten musste, sollte es nach wenigen Jahren zwischen Verein und Vermieter zu Zerwürfnissen kommen.
Warum eigentlich “Preußen”?
Von 1815 bis 1918 gehörte unsere Gemeinde durch die Neugliederung der Länder nach dem Wiener Kongress zum Staatsgebiet des Königreich Preußen. Die Bevölkerung, meist Bergleute und Bauern, waren zu großen Teilen “kaisertreu”. Die Zeit der Besetzung des Landes durch fremde Truppen im Anschluß an den Krieg beförderte die konservative Grundhaltung der Menschen.
Man kann heute sagen, dass bei der Suche nach einem Namen zu fortgeschrittener Stunde bei der Vereinsgründung im Gasthaus “Kaisersaal” (in der damaligen Kaiserstrasse) irgendwie “Preußen” auf der Hand lag.
1931/32
A-Klasse Mittelsaar Gruppe 2 (Viktoria) [Level 3]
B-Klasse Mittelsaar Gruppe 2 (Preussen) [Level 4]
Die neuen Kreise im Bezirk Rhein-Saar
Die fünf Kreise der Saar-Gruppe wurden zur Saison 31/32 in sieben aufgeteilt: Moselkreis, Westsaarkreis, Mittelsaarkreis, Ostsaarkreis, Nahekreis, Kreis Pirmasens,Kreis Kaiserslautern.
Der Mittelsaaarkreis wurde aus dem Ostsaar-Gau und dem Fischbachgau gebildet. Deren Vereine waren:
Bezirksliga: Saar 05, FV Saarbrücken, Sportfreunde Saarbrücken, Sport-Verein 05 Saarbrücken.
Kreisliga: Halberg Brebach, Hellas Bildstock, Hansa Dudweiler, SC Friedrichsthal, SV Gersweiler, SV Güdingen, SpVgg Hühnerfeld, SV Holz, Spvgg Quierschied, SpVgg Riegelsberg, SV Rockershausen, VfR St. Arnual, SV 05 Sulzbach
A-Klasse:
Gruppe 1: SC Altenkessel, SV Klarenthal, SV Fenne, FV Fürstenhausen, SV Jägersfreude, Louisenthal, TB 48 Saarbrücken, MTB Saarbrücken
Gruppe 2: Eintracht Altenwald, VfR Illingen, VfB Sulzbach, SV Merchweiler, SC Neuweiler, SV Schnappach, SV Wemmetsweiler, FV Fischbach, SV Thalexweiler, SV Wahlschied
B-Klasse Gruppe 2: SC Preußen Merchweiler, Raßweiler, Kaisen, Kutzhof, Stennweiler, Gennweiler, Göttelborn, Welschbach
C-Klasse
SpVgg Viktoria 1919 Merchweiler?
Im Sommer 1931 scheint eine vernünftige Lösung auf dem Tisch zu liegen. Die beiden Merchweiler Fußballclubs könnten als Spielvereinigung Viktoria 1919 fusionieren. Es geht letztenendes auch um das Geld, welches in beiden Vereinen nicht vorhanden war.
Viktoria spielt im Solch. Die Kosten und der schwelende Streit mit den anderen Sportvereinen um die Nutzung des Sportplatzes lasten auf dem Club.
Die Preußen waren aktiv und haben neben dem Kaisersaal ein Gelände gepachtet (heute Bank1 Saar), das in Rekordzeit zum Sportplatz hergerichtet wurde.
Am Samstag den 01. August 1931 fand die Platzeinweihung der neuen Anlage hinter dem Kaisersaal statt. Im Rahmen dieser Sportwerbetage trat man erstmals als Spielvereinigung Viktoria 1919 Merchweiler in die Öffentlichkeit. Der neue Verein meldet 200 Mitglieder, drei aktive Mannschaften und zwei Jugendmannschaften.
Die ersten Spiele der Saison waren terminiert, doch aufgrund der ungeklärten Situation wurden sie verschoben. Am 07. September erreichte den Verein die Entscheidung des Verbandes, dass eine Verschmelzung abgelehnt wurde. So startete die Viktoria in der A-Klasse mit einer dezimierten Mannschaft. Die Preußen konnten in der B-Klasse den Spielbetrieb aufnehmen.
Die beiden Vereine gingen also mit getrennten Mannschaften in die Saison. „Preußen Merchweiler“ startete in der B-Klasse Mittelsaar Gruppe 2.
Schlecht lief es für die Viktoria, die fast über die gesamte Saison mit beiden aktiven Mannschaften am Tabellenende stand.
01. 23.08.31 Wemmetsweiler – Viktoria (NT)
02. 30.08.31 Viktoria – Wahlschied (NT)
03. 06.09.31 Schnappach – Viktoria 6:1 (NT 01.11.31)
04. 13.09.31 Viktoria – Fischbach 1:2
05. 20.09.31 Viktoria – Illingen 1:1
06. 27.09.31 Altenwald – Viktoria 3:2
07. 04.10.31 Viktoria – Sulzbach 0:7
08. 11.10.31 Thalexweiler – Viktoria 3:0
09. 18.10.31 Viktoria – Neuweiler (NT)
10. 29.11.31 Viktoria – Wemmetsweiler 0:1
11. 08.11.31 Wahlschied – Viktoria 1:1
12. 15.11.31 Viktoria – Schnappach (NT)
13. 06.12.31 Fischbach – Viktoria 6:3
14. 22.11.31 Illingen – Viktoria 7:2
15. 08.11.31 Viktoria – Altenwald 3:0
16. 00.00.00 Sulzbach – Viktoria (NT)
17. 00.00.00 Viktoria – Thalexweiler (NT)
18. 13.12.31 Neuweiler – Viktoria 4:2
Preußen Meister der B-Klasse
Im ersten Jahr gelingt den Preußen der „Durchmarsch“. Am Spielbetrieb nehmen die Preußen mit 3 aktiven Mannschaften teil, wobei die 3. Mannschaft im Laufe der Saison zurückgezogen wird.
01. 16.08.31 Preußen – Welschbach 2:1 (NT 13.12.31)
02. 23.08.31 Göttelborn – Preußen (NT)
03. 30.08.31 Preußen – Stennweiler (NT 20.12.31)
04. 06.09.31 Raßweiler – Preußen 3:5 (NT 06.12.31)
05. 13.09.31 Kutzhof – Preußen 3:2
06. 20.09.31 Preußen – Gennweiler 4:1
07. 27.09.31 Kaisen – Preußen 0:3
08. 04.10.31 Preußen – Göttelborn 6:0
09. 11.10.31 Welschbach – Preußen 3:3
10. 18.10.31 Stennweiler – Preußen 0:5
11. 25.10.31 Preußen – Raßweiler 4:1
12. 08.11.31 Preußen – Kutzhof 4:0
13. 15.11.31 Gennweiler – Preußen 1:4
14. 29.11.31 Preußen – Kaisen 7:1
Meistermannschaft 1931/32
1932/33
A-Klasse Mittelsaar Gruppe 2 [Level 3]
1933/34
Gau 13 Südwest Bezirk Saar Kreisklasse 1, Gruppe Blies [Level 3]
Am 06. August 1933 wurde der Süddeutsche Fußball- und Leichtathletik-Verband aufgelöst.
Das Ligasystem änderte sich unter dem Hakenkreuz ab der Saison 1933/34.
Deutschland wurde in 16 Bezirke (Gau) eingeteilt.
Der Saarländische Fußball war Bestandteil des Gau 13 (Südwest), ab 01. Oktober 1941 Gau Westmark.
Oberste Spielklasse war demnach die Gauliga (ab 1940/41 Bereichsklasse), darunter fand man die Bezirksklasse (später 1. Klasse), darunter die Kreisklasse (2. Klasse).
1934/35
Gau 13 Südwest Bezirk Saar Kreisklasse 1, Gruppe Blies [Level 3]
+++ Fußball-WM in Italien +++ 27. Mai – 10. Juni 1934 +++ Italien Weltmeister, Deutschland 3. +++
Die „Preußen“ etablieren sich als Verein der Gemeinde
Die Zeit der Findung ist abgeschlossen. Die Merchweiler Fußballfreunde haben nun alle bei den Preußen ihre Heimat gefunden. Die Jugendabteilung vermeldet großen Zuspruch in der Gemeinde, steigende Mitgliederzahlen. Der Fußball ist in Merchweiler angekommen.
In unserer Chronik sind wir nun mitten im dunkelsten Kapitel der Deutschen Geschichte angelangt. Mit der „Saarabstimmung“ vom 13. Januar 1935 stimmten 90,73 % der Bevölkerung für den Anschluss des Saargebietes an Hitler-Deutschland.
Am 01. März 1935 wurde das Saarland Teil des Nationalsozialistischen Deutschlands. Damit einher ging auch die Gleichschaltung der Vereine und Verbände im Saarland. Ziel der Gleichschaltung, eine Terminologie der Nationalsozialisten, war die Abschaffung aller bestehenden Systeme und natürlich auch der Zugriff der NSDAP bis in den letzten Winkel der Gesellschaft.
Es gab auch beim Sport-Club Preussen Schnittmengen des Regimes und des Sports, bei denen sich die Parteizugehörigkeit des Vorsitzenden Ferdinand Thull sicher nicht nachteilig für den Verein auswirken sollte.
Wir möchten allerdings nicht den Versuch unternehmen, dieses Thema vollständig aufzuarbeiten und überlassen das entsprechenden Fachleuten. Gerne verweisen wir an dieser Stelle an die hervorragende Arbeit „Silbernes Vereinsjubiläum und Arierparagraph“ von Ralf Pirmann (FC 08 Homburg).
Saar-Abstimmung: 13.01.1935
Unter Aufsicht des Völkerbundes stimmen die Saarländer über ihre Zukunft ab.
Ergebnis (Wahlbeteiligung 97,99 %):
“Status Quo”: 8,87 % (46.613)
“Vereinigung mit Frankreich”: 0,40 % (2.124)
“Vereinigung mit Deutschland”: 90,73 % (477.089)
Preussen 1934/35
v.l.n.r.: Robert Meiser, Jakob Baltes, Jakob Mees, Willi Mees, Fritz Koch, Greif, Egon Gerber, Edgar Fuchs, Baltes, Hubert Schumacher, Josef Wagner, Leo Kirsch, Reinhard Kirsch
Alte Herren 1934
v.l.n.r.: Reinhard Kirsch, E. Mark, Fritz Koch, P. Meiser, Baltes, A. Dörr, Eduard Schlaucher; knieend H. Kirsch, Martin Schirra, Hugo Enderlein, Felix Kirsch, Theo Ripplinger, R. Meiser, P. Meiser
Preussen 1934/35
Tabellenstand am 01. Mai 1935
Hellas Marpingen – Vikt. Neunkirchen 2:3
Preußen Merchweiler – SpVgg Schiffweiler 1:2
SV Landsweiler – SpVgg St. Wendel 0:0
SC Heiligenwald – SV Ottweiler 4:2
TG Neunkirchen – VfB Wiebelskirchen 4:0
TSV Oberlinxweiler – Borussia Spiesen 1:1
1935/36
Gau 13 Südwest Bezirk Saar Kreisklasse 1, Gruppe Blies [Level 3]
„Haldy“ wird die neue Spielstätte
Auf Betreiben von Reinhard Kirsch erwirbt die Gemeinde 1935 das Gelände an der Glashütte und verpachtet es den Preußen zur Nutzung als Fußballplatz.
Hauptgrund für Reinhard Kirsch war, dass der Haldy im Gegensatz zu allen anderen bisherigen Spielstätten mit regelkonformen Abmessungen hergerichtet werden konnte. Das Gelände bot zudem die Möglichkeit, in der Zukunft Sozialräume wie Umkleiden und Kabinen entstehen zu lassen. Letztlich ging es auch um das geordnete Beitreiben von Eintrittsgeldern, was für den Verein eine elementare Bedeutung hat.
Woher kommt der Name „Haldy“?
Der Name „Haldy“ ist auf den ursprünglichen Nutzer der Fläche oberhalb der Fischbachbahn zurückzuführen. Das Gelände stand bis 1935 im Besitz der Saarbrücker Industriellen-Familie Haldy. Die Gebrüder Haldy betrieben Kokereien in Altenwald und Heinitz. In Merchweiler wurde auf dem heutigen „Haldy“ Bauholz gelagert und vertrieben.
Die Vorstandswahlen brachten eine Veränderung. Ferdinand Thull, bis dahin Bergmann, wurde als Mitglied der NSDAP und Angehöriger der SS auf den Posten des Polizeichefs in Merzig beordert und stellte sein Amt zur Verfügung. Er wurde zum „Ehrenvorsitzenden“ gewählt.
Alois Alger – 1. Vorsitzender
Felix Kirsch – 2. Vorsitzender
Spielleiter – Reinhard Kirsch
Felix Neufang – Kassenführer
Peter Pinter – Unterkassierer
Robert Meiser – Geschäftsführer
Andreas Mailänder – Schriftführer
1936/37
Gau 13 Südwest Bezirk Saar Kreisklasse 1, Gruppe Blies [Level 3]
+++ XI. Olympiade in Berlin +++ 01. – 16. August 1936 +++ Jesse Owens gewinnt 4 Goldmedaillen +++
Die Preußen erreichen erstmals die Meisterschaft in der Kreisklasse, können sich aber in der Aufstiegsrunde (SV Völklingen, VfB Dillingen, VfB Theley, SV Sulzbach) nicht durchsetzen.
Reinhard Kirsch absolvierte 1936 in Berlin seine Ausbildung zum Fußball-Lehrwart an der Reichsakademie für Leibesübungen. Dies war der erste fußballspezifische Lehrgang unter der Leitung von Prof. Otto Nerz, dem ersten Trainer des Deutschen Fußball Bundes.
1920 wurde „Deutsche Hochschule für Leibesübungen“ (DHfL) als freie Hochschule der Sportverbände gegründet. 1935 wurde sie von den Nationalsozialisten in „Reichsakademie für Leibesübungen“ umbenannt. Aus ihr ist die Deutsche Sporthochschule in Köln entstanden. (Quelle: Wikipedia)
Vereinsführer und Einheitssatzung
Alois Alger wurde zum „Vereinsführer“ bestimmt. Der Vereinsführer wurde durch den NSRL bestimmt und von der NSDAP abgesegnet. Konnte keine „linientreue“ Person gefunden werden, wurde auf Fusion mit einem anderen Club gedrängt – oder der Verein wurde aufgelöst. Demokratische Entscheidungsfindungen im Verein sind Vergangenheit. Der Vereinsführer bestimmt.
Die Vereinssatzung verliert ihre Gültigkeit. An deren Stelle tritt die im NSRL vereinheitlichte „Einheitssatzung“. Ein Satz aus den „Erläuterungen zur Einheitssatzung für Sportvereine bzw. Sportgemeinschaften“ ist bezeichnend:
„Die Aufgaben der Mitgliederversammlung als Beschlußorgan sind infolge der stärkeren Betonung des Führergrundsatzes geringer geworden und beschränken sich im Wesentlichen auf die wirtschaftliche Seite des Vereinslebens.“
Meistermannschaft 1936/37
v.l.n.r.: Reinhard Kirsch, Josef Wagner, Helmut Enderlein, Günther Kleer, A. Baltes, Otto Guckert, Alfred Bethscheider, Franz Walz, Heinz Maurer, Fritz Koch, Egon Gerber, Alfred Kremp, Peter Klos, Leo Kirsch
NSRL
Der Nationalsozialistische Reichsbund für Leibesübungen (NSRL) war die Dachorganisation des Sports in Deutschland während der NS-Diktatur. Deren Abzeichen finden wir auf der Spielkleidung aller Mannschaftsfotos. Die Spiele wurden mit Hitlergruß begonnen und beendet.
Trainerlehrgang Reinhard Kirsch
v.l.n.r.: Karl Röll (eintracht Frankfurt), Franz Eichberger (Wien), Rudolf Harbig (Dresden) und Reinhard Kirsch 1938 am Olympiastützpunkt des NSRL auf der Wilhelmshöhe in Ettlingen.
1937/38
Gau 13 Südwest Bezirk Saar Kreisklasse 1, Gruppe Blies [Level 3]
Auch in der Saison 1937/38 erreichten die Preußen die Meisterschaft, scheiterten aber nochmals in den Aufstiegsspielen zur Bezirksklasse, bei denen sie 2 der 3 Partien verloren.
Rechts: erstes Foto einer AH (Alte Herren) – Mannschaft der Preußen.
Meistermannschaft 1937/38
1938/39
Gau 13 Südwest Bezirk Saar Kreisklasse 1, Gruppe Blies [Level 3]
+++ Fußball-WM in Frankreich +++ 04. – 19. Juni 1938 +++ Italien Weltmeister, Deutschland im Achtelfinale raus +++
Meisterschaft Kreisklasse und Aufstieg in die Bezirksklasse im dritten Anlauf
Nach der dritten Meisterschaft in Folge konnte man die Aufstiegsrunde zur Bezirksklasse endlich erfolgreich abschließen.
Kreisjugendmeister 1938/39
Unser Foto zeigt die Jugendmannschaft, die in der Saison 1938/39 die Kreismeisterschaft gewann. Herausgehoben sind die Namen der Spieler, die im Verlauf des Krieges ihr Leben als Soldat gelassen haben. (Foto: v.l.n.r.: Jugendleiter Hugo Enderlein, Jakob Busse, Helmut Dörr, Erich Zenner, Oswald Reichert, Kaufmann, Josef Bost, Erich Alt, Edgar Fuchs, Peter Bund, Schulli Dörr, Robert Fuchs, Emil Gucksnot).
Acht von elf Spielern der Jugendmannschaft kamen nicht aus dem Krieg zurück.
Insgesamt sind nach den Vereins-Aufzeichnungen 30 Mitglieder im Krieg als Soldat gefallen.
Meisterschaft & Aufstieg
Siegerehrung zum Aufstieg 1939 Leo Kirsch mit Siegerkranz, rechts daneben Hennes Spenglerv.l.n.r.: Alois Alger, Hugo Enderlein, Erwin Eichhorn, Peter Klos, Hans Mertel, Jürgen Decker, Konrad Gottesleben, Fritz Koch, Hennes Spengler, Hubert Schumacher, Hans Wachter, Peter Bund, Leo Kirsch, Richard Naumann, Reinhard Kirsch
Schülermannschaft 1938
1939/40
Bezirksklasse Saar [Level 2]
Aufstieg war ein Meilenstein
20 Jahre nach Gründung spielen die Preußen erstmals in der damals zweithöchsten regionalen Liga, der Bezirksklasse. Die Bezirksklasse war der Unterbau der Gauliga (ab 1942 Sportbereichsklasse).
Der Ligastart war ursprünglich auf den 03. September terminiert. Erster Gegner wäre Sulzbach gewesen. In der Bezirksklasse sollten spielen:
Ensdorf, Güdingen, Saarlouis, St. Ingbert, Völklingen, Quierschied, Saar 05, Burbach, Dudweiler, Sulzbach, Mittelbexbach-Höcherberg und Merchweiler.
Aufgrund der Kriegsereignisse um den 01. September rückte der Fußball in den Hintergrund.
Das erste Spiel war dann auf dem Haldy nach einer Ligaumstellung am 26. November 1939 gegen Post Neunkirchen und endete mit einem 5:1 Sieg der Preußen..
1940/41
1. Klasse Bezirk Nordsaar [Level 2]
Im zweiten Jahr in der Bezirksklasse (jetzt 1. Klasse Bezirk Nordsaar) spielten die Preußen ein gute Runde und landeten sogar auf dem 2. Platz.
1941/42
1. Klasse -Kreisgruppe Neunkirchen [Level 2]
+++ 22. Juni 1941 +++ Überfall auf die Sowjetunion +++ Endspiel Deutsche Fußballmeisterschaft in Berlin +++ SK Rapd Wien – Schalke 04 4:3 +++
Immer öfter kam es nun zu Behinderungen durch Spielausfälle im Liga-Spielbetrieb.
Die Ligen wurden aufgrund der besonderen Situation neu eingeteilt und neue Regelungen hinsichtlich Auf- und Abstieg getroffen.
Die Preußen spielten in dieser Zeit zusammen mit Spiesen, Homburg, Marpingen, Friedrichsthal, und Elversberg in einer Klasse.
Bezeichnend im Artikel der SZ vom 24.04.1942 die Bemerkung, dass Elversberg mit 16-17 jährigen zu den Punktspielen antreten musste.
1942/43
1. Klasse -Kreisgruppe Neunkirchen [Level 2]
+++ Endspiel Deutsche Fußballmeisterschaft in Berlin +++ 27. Juni 1943 +++ Dresdner SC – FV Saarbrücken 3:0 +++ beim FVS dabei: Hanne Plückhahn, Herbert Dorn, Jakob Balzert +++
In dieser Saison gab es wiederum eine Neueinteilung der Spielgruppen. Merchweiler spielt in der ersten Klasse gegen Nordsaar-Vereine.
Bei der Zusammenstellung der Gruppe hat man Wert auf kurze Strecken bei der Anreise gelegt, doch auch hier gab es situationsbedingt sehr viele Spielabsagen. (rechts Artikel aus der Sz vom 13.10.1943)
1943/44
1. Klasse -Kreisgruppe Neunkirchen [Level 2]
Die wenigen daheim gebliebenen Fußballer wurden in der Kriegs-Saison 1943/44 bei den Sportfreunden des SV Kerpen Illingen aufgenommen. So wurde die KSG (Kriegsspielgemeinschaft) Illingen-Merchweiler aus den beiden Mannschaften gebildet, die beide in der 1. Klasse bis dahin gegeneinander spielten. Gemeinsam versuchten man das Fußballspiel am Leben zu halten. In dieser Zeit war das Bilden von Kriegsspielgemeinschaften nicht ungewöhnlich, aber diese sportliche und freundschaftliche Geste unser Illinger Sportkameraden sollte nicht in Vergessenheit geraten.
(Zeitungsausschnitt vom 09. Februar 1944 „Saarländische Tageszeitung“)
1944/45
1. Klasse -Kreisgruppe Neunkirchen [Level 2]
Im Dezember 1944, bereits 6 Monate nach der Landung in der Normandie am 06.06.1944, standen die US-Truppen unter General Patton an der Landesgrenze zwischen Saarbrücken und Saarlouis.
Der Ligabetrieb war nun kaum mehr möglich. Die Zivilbevölkerung im gesamten Grenzraum war evakuiert. Ab Januar 1944 war fast täglich Luftalarm, denn die US-Airforce flog über das Saarland Einsätze im Raum Ludwigshafen/Mannheim, oder Saarbrücken war das Ziel. 1944 stürzten mehr als 150 Militär-Flugzeuge über dem Saarland ab, was einen ungefähren Einblick auf die Situation erahnen lässt.
Am 20. März 1945 trafen amerikanische Truppen von Illingen aus kommend in Merchweiler ein, der Krieg war vorbei. Nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 übergaben die US-Truppen das Saarland im Juli 1945 an französische Einheiten.
Am 30. August 1945 wurde eine französische Militärregierung unter Oberst Gilbert Grandval eingesetzt. Die ersten Soldaten kamen wieder nach Hause, das Leben ging weiter. Und bald wurde auch wieder Fußball gespielt.
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